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Donnerstag, 23. Mai 2019

Air2030 Teil 3 - Dassault RAFALE B

Air2030 Teil 3 - Dassault RAFALE B in Payerne (VD) - Evaluation NKF für die Schweizer Luftwaffe

© Text & Bilder: Alexander Dietz

Alle Fotos zu diesem Thema und noch viel mehr finden Sie auf unserer Bilddatenbank.


Ab dem Jahre 2025 soll ein neues Kampfflugzeug die in die Jahre gekommene F-5 Tiger und F/A-18 Hornet Flotte der Schweizer Luftwaffe ersetzen. Nach dem negativen Volksentscheid über den Saab Gripen-Kauf im Jahre 2014 und der aus technischen Gründen vermehrt sinkenden Verfügbarkeit der F/A-18 hatte der Bundesrat 2017 das VBS ermächtigt, die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge und Mittel zur bodengestützten Luftverteidigung im Umfang von maximal 8 Milliarden Franken zu planen. 
Im Januar 2019 haben fünf Kandidaten ihre Offerten für neue Kampfflugzeuge für die Schweizer Armee an armasuisse übergeben. Von April bis Juli 2019 werden die Jets auf dem Militärflugplatz Payerne (VD) einer Flug- und Bodenerprobung unterzogen. 


Rafale-Pin

Vom 16. bis zum 24. Mai 2019 werden zwei Dassault Aviation Rafale B der Armée de l`Air getestet. Insgesamt acht Missionen werden ab Payerne und am 22. Mai auch vom Gebirgsflugplatz Meiringen im Berner Oberland geflogen. Fotos der Dassault «Rafale B» in Payerne sowie von der Evaluation Tiger Teilersatz TTE im Jahre 2008 in Emmen finden Sie zum Downloaden in unserer Datenbank.

An der Medienorientierung von Dassault Aviation auf dem Flugplatz  Payerne am 21. Mai 2019 nahm auch die französische Botschafterin  in der Schweiz, Anne Paugam, teil.
An der Medienorientierung von Dassault Aviation auf dem Flugplatz 
Payerne am 21. Mai 2019 nahm auch die französische Botschafterin 
in der Schweiz, Anne Paugam, teil.

Modell einer Rafale C im Fokus der Presse
Modell einer Rafale C im Fokus der Presse

französische Botschafterin  in der Schweiz, Anne Paugam
Vor zahlreichen Medienvertretern betonte die Botschafterin den fruchtbaren Austausch zwischen den beiden Streitkräften bezüglich den bemerkenswerten Ausbildungs-Kompetenzen der Schweizer Armee und den Einsatzerfahrungen der französischen Armee. Durch die geografische Nähe bildete sich eine starke wirtschaftliche und militärische Beziehung.
«Frankreich bietet der Schweiz mehr als ein Flugzeug an, nämlich ein veritables Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Souveränität und strategischer Unabhängigkeit. Eine Unabhängigkeit, die sich nur entfalten kann, wenn Kampfflugzeuge ohne Auflagen, aus eigener Kraft und ohne Einflussnahme von aussen betrieben und eingesetzt werden können» so die Botschafterin.

Rafale M 9 der französischen Marineflieger an einer Nato-Übung in Belgien
Rafale M 9 der französischen Marineflieger an einer Nato-Übung in Belgien

Frankreich ersetzte mit der Rafale ab 1997 bei Armée de l`Air und Aéronavale Kampfjets wie Mirage F1, Mirage 2000, Jaguar, Super Etendard oder Crusader. Die Rafale übernahm deren Aufgaben als Jäger, Bomber oder Aufklärer. Die Atom-Macht Frankreich setzt die Rafale B als Trägerplattform für die ASMP-A Luft-Boden Raketen zur nuklearen Abschreckung ein.


Rafale B 301 - erste Serien-Maschine auf dem Taxiway in Payerne
Rafale B 301 - erste Serien-Maschine auf dem Taxiway in Payerne . . .

vor einem Nachtflug anlässlich der Evaluation TTE in Emmen am 21. Oktober 2008
. . . und vor einem Nachtflug anlässlich der Evaluation TTE in Emmen
am 21. Oktober 2008

Rafale B 354 4-FU der EC 02.004 "La Fayette", Escadrille SPA 81, von der BA 113 Saint-Dizier-Robinson nach einem Einsatz
Rafale B 354 4-FU der EC 02.004 "La Fayette", Escadrille SPA 81,
von der BA 113 Saint-Dizier-Robinson nach einem Einsatz

Die Rafale ist 15,27m lang, 10,8m breit und 5,34m hoch. Die Flügelfläche beträgt 45,7m2. Das Flugzeug wiegt leer 10,2t, das maximale Abfluggewicht liegt bei 24,5t. Die internen Tanks fassen 4,7 Tonnen Treibstoff. Zusammen mit externen Tanks können bis zu 11,4 Tonnen Treibstoff mitgeführt werden. Die maximale Waffenlast an 14 Aussenstationen beträgt 9500kg, darunter sind 5 Stationen für schwere Waffen oder Tanks. Eine 30mm Giat DEFA 791B Kanone mit wählbaren Kadenzen zwischen 300 und 2500 Schuss pro Minute ist auf der rechten Rumpfseite eingebaut.


Die Rafale B 354 F3 4-FU mit drei Zusatztanks beim Start mit NB
Die Rafale B 354 F3 4-FU mit drei Zusatztanks beim Start mit NB . . .

von unten mit einem Tank, zwei MICA Luft-Luft Lenkwaffen und einem Lockheed Martin AN/AAQ-33 ATP
. . . und von unten mit einem Tank, zwei MICA Luft-Luft Lenkwaffen
und einem Lockheed Martin AN/AAQ-33 ATP

Zwei Safran M88-2 Mantelstromtriebwerke mit bis zu 75kN Schub
Zwei Safran M88-2 Mantelstromtriebwerke mit bis zu 75kN Schub


Die zwei SAFRAN / SNECMA-M88-2-E4 Mantelstromtriebwerke mit je 50kN ohne und 75kN mit Nachbrenner beschleunigen die Rafale auf eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 1,97 und bringen sie auf eine Dienstgipfelhöhe von 16,800mDas Schub-Gewichts-Verhältnis liegt minimal bei 0,62, maximal bei 1,50.



Ausrüstung und Bewaffnung der Flugzeuge in Payerne

Optronique Secteur Frontal OSF von Thales vor dem Cockpit, mit IRST  Detektor (li.), TV/Laser Sensor zur Zielidentifikation (re.). Links der mon-  tierten Luftbetankungssonde befindet sich ein Laser Warning  Receifer (LWR)
Optronique Secteur Frontal OSF von Thales vor dem Cockpit, mit IRST 
Detektor (li.), TV/Laser Sensor zur Zielidentifikation (re.). Links der mon- 
tierten Luftbetankungssonde befindet sich ein Laser Warning 
Receifer (LWR)


Das Thales SPECTRA Selbstverteidigungssystem der Rafale beste- hend aus dem IR Missile-Warning-System DDM-NG und dem Radar Warning Receifer (RWR) im Seitenleitwerk
Das Thales SPECTRA Selbstverteidigungssystem der Rafale beste-
hend aus dem IR Missile-Warning-System DDM-NG und dem Radar
Warning Receifer (RWR) im Seitenleitwerk und weiteren . . . .

Radar Warning Receifer (RWR) an den Lufteinläufen. Darunter ein Lockheed Martin AN/AAQ-33 Sniper Advanced Targeting Pod (ATP)
. . . Radar Warning Receifer (RWR) an den Lufteinläufen. Darunter ein
Lockheed Martin AN/AAQ-33 Sniper Advanced Targeting Pod (ATP)

Links und rechts neben den Schubdüsen und unter dem Seitenleitwerk  in den Flügelwurzeln befinden sich die Chaff / Flare Dispenser, ober- halb der Schubdüsen ein ECM-Störsender / Jammer
Links und rechts neben den Schubdüsen und unter dem Seitenleitwerk 
in den Flügelwurzeln befinden sich die Chaff / Flare Dispenser, ober-
halb der Schubdüsen ein ECM-Störsender / Jammer

MICA Luft-Luft Lenkwaffe von MBDA für Kurz- und Mittelstrecken
MICA Luft-Luft Lenkwaffe von MBDA für Kurz- und Mittelstrecken

Das eingebaute AESA-Radar RBE2 kann auch als Terrainfolgeradar verwendet werden. Tritt der Fall einer ungewollten Geländeannäherung oder eine "spatial disorientation" ein, kann ein vorprogrammiertes "recovery system" vom Piloten zugeschaltet werden, das mittels Autopilot Flugzeug und Pilot vor einer Kollision mit dem Gelände bewahrt. 

Ab 2011 flogen die Rafale der französischen Luftwaffe in den Konflikten in Libyen, im Irak und in Syrien Aufklärungs- und Kampfeinsätze. Frankreich plant, über das Jahr 2030 hinaus insgesamt 225 Maschinen für Luftwaffe und Marine zu beschaffen. Davon sind bis heute 152 Flugzeuge ausgeliefert und bei sechs verschiedenen Verbänden im Einsatz. Bisherige Exportkunden sind Ägypten (24), Indien (36) und Katar (24).


Ersetzt die Rafale C/B ab 2025 die McDD F/A-18C Hornet?
Ersetzt die Rafale C/B ab 2025 die McDD F/A-18C Hornet?


Ob der Bund für acht Milliarden Franken neue Kampfjets und Fliegerabwehrsysteme kauft, soll das Stimmvolk entscheiden. Die Typenwahl jedoch soll im Gegensatz zum Gripen-Entscheid, diesmal nicht beim Volk, sondern  in der Kompetenz des Bundesrates liegen.


zur


Alexander Dietz - Fotograf BR - Obstgarten 4 - CH-6402 Merlischachen / Schweiz

Freitag, 10. Mai 2019

Air2030 Teil 2 - Boeing F/A-18E/F Super Hornet

Air2030 Teil 2 - Boeing F/A-18E/F Super Hornet in Payerne (VD) - Evaluation NKF für die Schweizer Luftwaffe

Bilder:  Didier Ischi
Text:     Alexander Dietz 
            Didier Ischi


Ab dem Jahre 2025 soll ein neues Kampfflugzeug die in die Jahre gekommene F-5 Tiger und F/A-18 Hornet Flotte der Schweizer Luftwaffe ersetzen. Nach dem negativen Volksentscheid über den Saab Gripen-Kauf im Jahre 2014 und der aus technischen Gründen vermehrt sinkenden Verfügbarkeit der F/A-18 hatte der Bundesrat 2017 das VBS ermächtigt, die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge und Mittel zur bodengestützten Luftverteidigung im Umfang von maximal 8 Milliarden Franken zu planen. 
Im Januar 2019 haben fünf Kandidaten ihre Offerten für neue Kampfflugzeuge für die Schweizer Armee an armasuisse übergeben. Von April bis Juli 2019 werden die Jets auf dem Militärflugplatz Payerne (VD) einer Flug- und Bodenerprobung unterzogen. 

Fotos von der Boeing F/A-18E/F Super Hornet in Payerne sowie von der Evaluation Tiger Teilersatz TTE im Jahre 2008 in Emmen finden Sie zum Downloaden in unserer Datenbank.


Am Abend des 25. April 2019 landeten zwei Boeing F/A-18 E/F Super Hornet und ein McDD DC-10-40 Tankflugzeug von Omega Air aus Prestwick (Schottland) kommend auf dem Militärflugplatz Payerne.

Boeing F/A-18E/F Super Hornet BuNo169654
Ankunft der Boeing F/A-18E/F Super Hornet BuNo169654 "250" und . . .

Boeing F/A-18E/F Super Hornet BuNo169653
. . . Boeing F/A-18E/F Super Hornet BuNo169653 "251"

Omega Air Tanker McDD DC-10-40 N974VV
Omega Air Tanker McDD DC-10-40 N974VV mit Baujahr 1979

Die Super Hornet ist ein Mehrzweckflugzeug das Anfangs der 1990 Jahre für die US NAVY entwickelt wurde um die Abfangjägerrolle der Grumman F-14 Tomcats zu übernehmen. Die Super Hornet wurde im Laufe der Jahre ständig weiterentwickelt und soll mindestens bis ins Jahr 2033 produziert werden. Die Maschinen die der Schweiz zum Kauf angeboten werden, gehören zum Block III und verfügen unter anderem über eine grössere Reichweite und eine kleinere Radar Signatur. Die in Payerne getesteten Flugzeuge sind noch Block II. Die F/A-18E/F ist für 10'000 Flugstunden ausgelegt.
Ersetzt die Super Hornet ab 2025 die McDD F/A-18C Hornet?
Ersetzt die Super Hornet ab 2025 die McDD F/A-18C Hornet?

Ersetzt die Super Hornet ab 2025 die McDD F/A-18C Hornet?

U.S. Pilotin mit Schweizer Pilot
U.S. Pilotin mit Schweizer Pilot

Trotz zahlreichen Verbesserungen in der Avionik und im Cockpit, bleibt die Schnittstelle zwischen Pilot und Flugzeug ähnlich der Hornet C/D. Schweizer Piloten konnten nach wenigen Simulatorstunden beim Hersteller schon während den Flugversuchen einen Einsatz im Vordersitz fliegen konnten.
Super Hornet auf dem Rollweg in Payerne

Auch wenn die Silhouette der Super Hornet der CH-Hornet ähnelt, sind einige optische Unterschiede wie z.B. Triebwerkeinläufe, Luftbremsen oder die Abwesenheit von Strakes leicht zu erkennen. Auch ist sie 1,2m länger, 1,3m breiter und 18cm höher und die Flügelfläche wurde von 38m2 auf 46,5m2 vergrössert. Das Leergewicht ist mit 14,5t ganze 4 Tonnen höher als bei der C/D Version. Die internen Tanks fassen 6,6 Tonnen Treibstoff. Zusammen mit vier externen 480 gal Tanks können bis zu 12,5 Tonnen mitgeführt werden.
Super Hornet auf dem Rollweg in Payerne

Das Flugzeug verfügt über ein Raytheon APG-79 AESA Radar, 11 Punkte für Aussenlasten und hat ein maximales Abfluggewicht von 30 Tonnen. Zwei Triebwerke des Typs General Electric F414-GE-400 mit je 62,3kN (97kN mit Nachbrenner) lassen die Maschine eine Geschwindigkeit von Mach 1.8 erreichen.
Lockheed Martin IRST21 Sensor integriert im Centerline Treibstofftank Passives IR System für grosse Reichweiten
Lockheed Martin IRST21 Sensor integriert im Centerline Treibstofftank
Passives IR System für grosse Reichweiten

Targeting Forward Looking Infrared-System (AN/AAS-46 TFLIR)
Targeting Forward Looking Infrared-System (AN/AAS-46 TFLIR)

Raytheon AIM-120C-7 AMRAAM
Raytheon AIM-120C-7 AMRAAM

Laut Dan Gillian, F/A-18 Programm Manager bei Boeing, könnte die Schweizer Luftwaffe etwa 60% der Ausrüstung, Ausstattung und Arbeitsprozesse direkt von der F/A-18C/D übernehmen.  Nur wenige Prozesse bei Wartung und Unterhalt haben sich verändert, so dass eine Einführung in der Schweiz sehr leicht und kostengünstig wäre. Von allen Flugzeugen im Dienst der US Streitkräften zeichnet sich die F/A-18E/F durch die niedrigsten Betriebskosten aus da an Bord der Flugzeugträger ausfallende Komponenten schnell und unkompliziert getauscht werden müssen.

Neben den USA beschaffen Australien und Kuwait die Super Hornet für ihre Luftwaffen.


Super Hornet auf dem Rollweg in Payerne vor den Spottern

Ob der Bund für acht Milliarden Franken neue Kampfjets und Fliegerabwehrsysteme kauft, soll das Stimmvolk entscheiden. Die Typenwahl jedoch soll im Gegensatz zum Gripen-Entscheid, diesmal nicht beim Volk, sondern  in der Kompetenz des Bundesrates liegen.

zur


Alexander Dietz - Fotograf BR - Obstgarten 4 - CH-6402 Merlischachen / Schweiz

Montag, 22. April 2019

Air2030 Teil 1 - Eurofighter Typhoon

Air2030 Teil 1 - Eurofighter Typhoon in Payerne (VD) - Evaluation NKF für die Schweizer Luftwaffe

Bilder:  Didier Ischi
Text:     Alexander Dietz 
            Didier Ischi


Ab dem Jahre 2025 soll ein neues Kampfflugzeug die in die Jahre gekommene F-5 Tiger und F/A-18 Hornet Flotte der Schweizer Luftwaffe ersetzen. Nach dem negativen Volksentscheid über den Saab Gripen-Kauf im Jahre 2014 und der aus technischen Gründen vermehrt sinkenden Verfügbarkeit der F/A-18 hatte der Bundesrat 2017 das VBS ermächtigt, die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge und Mittel zur bodengestützten Luftverteidigung im Umfang von maximal 8 Milliarden Franken zu planen. 
Im Januar 2019 haben fünf Kandidaten ihre Offerten für neue Kampfflugzeuge für die Schweizer Armee an armasuisse übergeben. Von April bis Juli 2019 werden die Jets auf dem Militärflugplatz Payerne (VD) einer Flug- und Bodenerprobung unterzogen. 
Den Anfang machte Airbus Deutschland mit dem Eurofighter Typhoon. Zu dem Zweck waren in der KW 15 und 16 zwei Maschinen der No.41(TES) Test and Evaluation Squadron der Royal Air Force aus Coningsby in der Schweiz. 

Die Fotos vom Eurofighter in Payerne sowie von der Evaluation Tiger Teilersatz TTE im Jahre 2008 in Emmen finden Sie zum Downloaden in unserer Datenbank - Stichwort Eurofighter.

Ankunft des Eurofighter Typhoon T.3 ZK303 AX (No.41 (TES) sqn.)
Ankunft des Eurofighter Typhoon T.3 ZK303 AX (No.41 (TES) sqn.) . . .

Typhoon FGR.4 ZK356 (No.41 (TES) sqn.) in Payerne
. . . und Typhoon FGR.4 ZK356 (No.41 (TES) sqn.) in Payerne

Die erste Phase der Evaluation der NKF bei den Herstellern ist abgeschlossen. Sie deckte vor allem die Bereiche Simulation, Wartung und Logistik ab. Die Flugerprobung in der Schweiz hat folgende Ziele: Die Flugdaten der Kandidaten zu prüfen sowie Sensoren und Radar der Flugzeuge in einer realistischen Lage zu testen. Dazu werden acht Einsätze geflogen. Sieben Einsatzszenarien (6x Tag, 1x Nacht) sind von der armassuisse vorgegeben um gleichbleibende Bedingungen zwischen den Kandidaten zu schaffen. Das letzte Szenario ist von den Herstellern selbst bestimmt um die spezifischen Leistungen ihrer Flugzeuge zu zeigen. Zur Mission 3 während des Medienanlasses starten gemeinsam vier F/A-18 Hornet, zwei F-5 Tiger und zwei Eurofighter.

Ersetzt der Eurofighter Typhoon ab 2025 die McDD F/A-18C Hornet?
Ersetzt der Eurofighter Typhoon ab 2025 die McDD F/A-18C Hornet?

«Der Eurofighter ist in einem hohen Masse auf Daten- und Betriebsautonomie ausgelegt. Seine benutzerfreundlichen Systeme unterstützen den Piloten bei der Ausführung seiner Aufgaben. Im Luftpolizeidienst der Deutschen Luftwaffe brauchen die Eurofighter bei einem QRA durchschnittlich 7-8 Minuten bis sie in der Luft sind. Mit einen Schub/Gewichtverhältnis von 1,15, einer Steigrate von 200m/s und einer Geschwindigkeit von Mach 1.5 ohne Nachbrenner (mit NB 300m/s, Mach 2) kann der Typhoon sehr schnell an der Seite eines zu identifizierenden Zivilflugzeuges auf 10'000 m Höhe sein» erläutert Raffael Klaschka, Leiter Bereich Marketing der Eurofighter GmbH und ehemaliger Phantom-, Hornet- und Eurofighter Pilot den Medien. 

Eurofighter Typhoon T.3 - der Doppelsitzer rollt aus der Box
Eurofighter Typhoon T.3 - der Doppelsitzer rollt aus der Box,

Einsitzer Eurofighter Typhoon FGR.4 ZK356
gefolgt vom Einsitzer Eurofighter Typhoon FGR.4 ZK356

Sollte die Schweiz die nötige Software und Bewaffnung beschaffen, kann der Eurofighter in Zukunft sowohl für den Schutz des Luftraums (Luftpolizei), für die Luftaufklärung und für den Erdkampf eingesetzt werden. Die Maschinen verfügen über 13 Aufhängepunkte für Aussenlasten und können die selben Lenkwaffen (AIM-120 C7 AMRAAM und AIM-9X) wie die F/A-18 Hornet mitführen.

Eurofighter Typhoon FGR.4 ZK356 beim Start
Eurofighter Typhoon FGR.4 ZK356 beim Start

Die zwei Eurojet EJ200-3A Triebwerke bringen einen Schub von je 60kN ohne und 90kN mit Nachbrenner. Das Schub-/ Gewichtsverhältnis des Mach 2.35 schnellen und bis 24 Tonnen schweren Jets liegt bei einer mittleren Startmasse von 16 Tonnen bei 1,15.


Start mit Northrop Grumman AN/AAQ-28(V) LITENING tageting pod
Start mit Northrop Grumman AN/AAQ-28(V) LITENING tageting pod

Für einen Teil der Flugversuche trugen die getesteten Eurofighter einen Zielbeleuchtungsbehälter des Typs Northrop Grumman AN/AAQ-28(V) LITENING III, zwei Treibstofftanks und Lenkwaffen des Typs MBDA AIM-132 ASRAAM. Der LITENING-Pod ist mit seinem schwenkbaren Sensorkopf ausgerüstet und in der Lage, auf grosse Distanzen, nachts und bei schlechtem Wetter Ziele zu erfassen und mittels Laserstrahl für gelenkte Waffen zu beleuchten. Die Kurzstrecken-Luft-Luft-Raketen mit Infrarotsucher haben eine grössere Reichweite als der AIM-9X und können im Gegensatz zur Sidewinder auch nach dem Abschuss noch mit Ziel-Informationen versorgt werden.


Maj i Gst Cédric A. (links) mit RAF Pilot nach einem Einsatz
Maj i Gst Cédric A. (links) mit RAF Pilot nach einem Einsatz

Der Eurofighter Typhoon T.3 ZK303 landet für die Durchführung der Lärmmessungen durch die EMPA mit Bremsschirm auf dem Flugplatz Meiringen.
Der Eurofighter Typhoon T.3 ZK303 landet für die Durchführung der Lärmmessungen durch die EMPA mit Bremsschirm auf dem Flugplatz Meiringen.

Eurofighter Typhoon T.3 ZK303 auf dem Flugplatz Meiringen

Die beiden in der Schweiz getesteten Eurofighter kamen nicht wie erwartet aus Deutschland, sondern aus England. Der Grund dafür könnte sein, dass das neue Captor-E Radar die Flugversuche 2018 bei BAE Systems erfolgreich abgeschlossen hat. Dabei hat es den Reifegrad erreicht, um in die Serienproduktion zu gehen.  Vermutlich war einer der in Payerne getesteten Eurofighter (T.3?) mit diesem neuen Radar ausgerüstet. Kuwait wird 2020 als erster Eurofighter Kunde die Maschinen mit seriell eingebautem Captor-E Radar erhalten.

Eurofighter Typhoon FGR.4 ZK356 Start zum Nachtflug
Eurofighter Typhoon FGR.4 ZK356 Start zum Nachtflug

Am 15. April 2019, etwa 30 Minuten nach Sonnenuntergang startete der Eurofighter zu einem Luftpolizeieinsatz. Das Szenario des 8. Einsatzes der Erprobung wurde von Airbus frei gewählt, um die besonderen Eigenschaften der Eurofighter zu zeigen. Dabei demonstrierte der Flugzeughersteller die Interoperabilität seiner Maschinen mit  der Teilnahme eines weiteren Eurofighters aus Deutschland an der Erprobung

Ob der Bund für acht Milliarden Franken neue Kampfjets und Fliegerabwehrsysteme kauft, soll das Stimmvolk entscheiden. Die Typenwahl jedoch soll im Gegensatz zum Gripen-Entscheid, diesmal nicht beim Volk, sondern  in der Kompetenz des Bundesrates liegen.

zur


Alexander Dietz - Fotograf BR - Obstgarten 4 - CH-6402 Merlischachen / Schweiz